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1250. Februar 1. Trebnitz.

Kal. Febr.

Heinrich Herzog von Schlesien giebt mit Zustimmung seiner Mutter Anna, wegen der Verdienste seiner Tante (Gertrud), der Aebtissin von Trebnitz und seiner dort Gott dienenden Schwester (Agnes), dem Kloster für dessen Marktflecken Trebnitz nebst Umkreis (circuitus), Savon (Schawoine) nebst Umkreis, Laze (Lahse) und Pirsniz (Perschnitz) deutsches Recht wie es Neumarkt hat und Exemtion von den herzoglichen Gerichten unter Vorbehalt des Blutgerichtes, das jedoch in der Stadt (Trebnitz) von dem herzoglichen Richter zu hegen ist.

Zeugen wie in No. 715, ausgenommen Bischof Thomas.


Tzschoppe und Stenzel 320 und Häusler a. a. O. 83 (S. 321 Z. 10 und 11 hat Stenzel die besseren Lesarten pertrahantur und fine), aus dem Orig. Staats-Archiv Trebnitz 67, an welchem das Siegel Heinrichs hängt (Schultz schles. Siegel II. 12), während dagegen das in der Urkunde erwähnte Siegel der Herzogin Anna nie der Urkunde angehängt gewesen ist, wenn dies gleich urspünglich beabsichtigt war, da sonst Herzog Heinrich sein Siegel in die Mitte, nicht an die Seite gehängt haben würde.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.